Mittwoch, 5. Dezember 2012

4. Tag: Fish River Canyon - Sesriem

Manch einer hatte heute Probleme, aus dem Zelt zu kriechen. Inzwischen funktioniert der Abbau der sehr robusten Zweimann-Zelte aber auch im Halbschlaf, den man 4.30 Uhr halt noch hat. Es ist auch schon selbstverständlich, Ausschau nach Skorpionen oder Giftschlangen wie Black Adder zu halten, die eventuell unter dem warmen Zeltboden Zuflucht gesucht haben. Zum Glück wurden wir noch nicht fündig. Es ist aber schon beeindruckend, wie warm der Sand unter dem Zelt im Vergleich zur Umgebung ist.



Eine lange Fahrt von um die 550 km lag heute vor uns, deswegen der sehr frühe Aufbruch. Von Asphaltstraßen zumeist keine Spur. Immerhin passierten wir das Örtchen Helmeringshausen, in dem wir uns im Shop zwei Fußbälle kauften. Eine weise Entscheidung, denn die Pause verlängerte sich deutlich, da eine Düse am Motor unseres Mercedes-Trucks defekt war und wir Diesel verloren.
Auf der Fahrt vorher hatte uns Hendrik etwas über das Overlander-Leben erzählt und auch darüber, dass man sich unterwegs hilft, egal welcher Company man angehört. Das treffe hier im südlichen Afrika nur auf ein Unternehmen nicht zu, und zwar auf Nomad. Wir konnten das gar nicht glauben, schließlich ist doch auf Abschnitten mit manchmal über 200 Kilometern durchs Nichts jeder mal auf Hilfe angewiesen. Aber wie zum Beweis ignorierte ein Nomad-Truck unsere Situation. Nomad ist für uns seitdem ein absolutes NO!

Wir mussten dann noch ein paar Kilometer weiter fahren zu einer Werkstatt in dieser Einöde, wo wir, während der Truck repariert wurde, unser Lunch bereiteten und verschlangen. Erstaunlich, wie groß der Hunger immer wieder ist, wenn man so herumgefahren wird. Ohne Probleme setzten wir unsere Fahrt dann nach Sesriem fort, eine kleine Ansammlung von Campingplätzen und Lodges mit einer Tankstelle, aber weit davon entfernt, ein Dorf zu sein. Hier, am Eingang zum Namib-Naukluft-Nationalpark, fuhren wir zunächst zu einem Canyon, der zwar deutlich kleiner als der am Fish River ist, aber leicht begehbar und somit ebenfall sehr beeindruckend, wenn man durch die schmale, bis über 30 Meter tiefe Schlucht geht. Von einem Fluss ist hier selten etwas zu sehen, dennoch leben in den wenigen Wasserlöchern beeindruckend große Fische. Wir spielten ein bisschen Fußball im trockenen Flussbett (Foto) und machten ein paar sehr schöne Bilder.

Der anschließende Sonnenuntergang gehörte zum beeindruckendsten, was wir je gesehen haben. Das Farbenspiel von Gelb über Orange und Rot bis hin zu Violett war einfach atemberaubend. Dagegen waren die Sterne aufgrund des in der Luft schwebenden Staubes so beeindruckend nicht, wenngleich wir uns jeden Abend über Orion freuen. Nach dem äußerst leckeren Dinner gab es heute nur ein Schlückchen Wein, frühes Schlafen war angesagt, weil morgen der Sonnenaufgang auf Düne 45 wartet.

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