


Frauen in wunderschönen farbenfrohen Kleidern bewegen sich mit beeindruckender Körperhaltung fast schwebend durch die Hitze – man sollte den computergeschädigten mitteleuropäischen Wirbelsäulen unbedingt die hier alltäglichen Balanceakte als Therapie verordnen. Ob Schüsseln mit Wasserbeuteln, Baguette, Früchten, Fisch in frischer und getrockneter Form oder diverse andere Handelswaren – es gibt fast nichts, was hier nicht, gern auch ohne Unterstützung der Hände, auf dem Kopf transportiert wird. Eine der Ausnahmen sind die Babys. Die werden, mittels eines Tuches fixiert, auf dem Rücken getragen. Oft sind es die hellen Fußsohlen, die an den Hüften der Mutter blitzen, oder die Zöpfe der schon etwas älteren Mädchen, die schon von weiter weg zeigen, hier kommt wieder ein solches Duo. Apropos Zöpfe – die Frisuren der Frauen hier sind oft wahre Wunderwerke, man kann sich gar nicht satt sehen an den zahlreichen Variationen.

Im
Zentrum von Lomé, übrigens die einzige Hautstadt der Welt, die an einer
Staatsgrenze (der zu Ghana) liegt, besuchten wir zuerst eine Bank. Und das aus
drei Gründen. Zum einen sollte sich der Besitzer des durch uns genutzten Autos,
der hier arbeitet, ein merkwürdiges Geräusch anhören, zum anderen ging es
darum, ein paar Euros in die hiesige Währung zu tauschen, Kurs 1:656, und außerdem wollten wir Firmin, einen Bruder Elees, besuchen, der zwar nicht in der
Bank, aber in dem Gebäude arbeitet und dem Auto in dieser Woche immer nachts
bei sich Unterkunft gewährt. Ein paar nette Begegnungen später und mit einem
Packen Geldscheine für alle Einkaufstouren gewappnet ging es in einen Markt für
Kunsthandwerk.
Wir wollten schon einmal die Preise sondieren, da wir ein paar Beweise der hiesigen Schnitzkunst mit nach Hause zu nehmen beabsichtigten. Bei Preisen zwischen umgerechnet 50 bis 200 Euro für die mittelgroßen Teile hatten wir danach zumindest erst einmal eine Grundlage. Weiter ging es durch die drückend heiße Stadt, bis uns ein angenehmes Lüftchen empfing. Das kam, wie uns Elee offenbarte, vom Meer, und an dieses zog es uns sofort, auch wenn wir eingedenk der Warnungen vor lebensgefährlichen Strömungen nicht vorhatten, hier baden zu gehen.
Wir wollten schon einmal die Preise sondieren, da wir ein paar Beweise der hiesigen Schnitzkunst mit nach Hause zu nehmen beabsichtigten. Bei Preisen zwischen umgerechnet 50 bis 200 Euro für die mittelgroßen Teile hatten wir danach zumindest erst einmal eine Grundlage. Weiter ging es durch die drückend heiße Stadt, bis uns ein angenehmes Lüftchen empfing. Das kam, wie uns Elee offenbarte, vom Meer, und an dieses zog es uns sofort, auch wenn wir eingedenk der Warnungen vor lebensgefährlichen Strömungen nicht vorhatten, hier baden zu gehen.

Zwei
Stunden Ruhe gönnten wir uns dann, um abends wieder fit zu sein für ein
Wechselbad der Gefühle. Das heißt, wir hätten ruhig noch länger relaxen können.
Die afrikanische Zeitrechnung hat mit der deutschen nicht viel gemein – auch
nicht bei einem Deutschlehrer. 45 Minuten nach dem verabredeten Termin ging’s
los, zuerst wieder ins Stadtzentrum. Die Fahrt war ein neuer Höhepunkt, vorn
saßen Mensa, Elee und ich, hinten Heike, Maja und Delphine mit Geraldo und
Elodie. Lachend erklärte Elee, dass hier zwar auch Insassengrenzen gelten, aber
es kontrolliert ohnehin keiner. Das hatten wir uns auch angesichts der vielen
Zweiradfahrer gedacht, die fast alle ohne Helm und, wie Elee versicherte, auch
in nicht geringer Zahl ohne Fahrerlaubnis unterwegs sind. Echte Härtefälle sind
aber die Radfahrer. Wenn man sich einmal einen Einheimischen vor Augen führt,
der mit dunkler Bekleidung auf einem durch keinerlei Licht oder Reflektoren
beschwerten Rad sitzt, dann kann man sich vorstellen, wie solch ein die Straße
kreuzendes Gefährt im Gegenlicht aussieht. Da bekommt das Wort „Schwarzfahrer“
doch eine völlig neue Bedeutung. Respekt für die hiesigen Autofahrer, dass es
hier trotzdem noch Radfahrer in so großer Zahl gibt.

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