Diesmal
wurden wir (nach einer deutlich besser durchschlafenen Nacht) nicht durch
Klopfen geweckt. Das setzte allerdings bald nach dem Aufstehen ein, diesmal
jedoch nicht als Geräusche an Tür und Fenster, sondern einfach durch Arbeiter,
die den Sonnabend auserkoren hatten, an dem Haus weiter zu bauen, in dem wir
wohnen. Das Auto kam diesmal nur knappe eine halbe Stunde später als
ausgemacht, das war aber auch kein Problem, da das Frühstück ohnehin noch nicht
bereit war. Alle unsere Versuche, uns nützlich zu machen, wurden einmal mehr
vereitelt. Delphine und Jeanne, eine jugendliche Verwandte, die mit bei Elees
Familie wohnt, hatten alles fest im Griff.
Also probierten wir mit den Kindern
einige der Spiel-Mitbringsel aus, strapazierten mit den Fliegern Geraldos
Kletterkünste, da er sie mehrfach von verschiedenen Dächern holen musste, bis
wir schließlich am Tisch saßen. Dort stellten wir fest, dass Globalisierung
tatsächlich kein Schlagwort, sondern Realität ist. Milchpulver aus Holland,
Käse aus Frankreich, Ketchup aus Belgien, Corned Beef aus Brasilien, Kaffee von
der Elfenbeinküste, Ovaltine aus China und Mangosaft aus Italien auf einem
Tisch in Togo lassen heftig am Verstand der Menschheit zweifeln. Immerhin waren
zwei überaus leckere Mango Teil unseres Frühstücks, und die waren in Lomé
gewachsen. Gleich nach der Mahlzeit ging die Vorbereitung der nächsten los, ein
Ausflug mit Mittagspicknick war angesagt, es sollte bis fast an die Grenze nach
Benin gehen.

Das klingt weiter, als es ist – Togo ist zwar etwa 700 Kilometer
lang, aber nicht sehr breit. Die nun schon gut bekannten Straßenverhältnisse
begleiteten uns durch die Stadt bis zum riesigen Hafengelände, dann war die
fast immer in Sichtweite des Meeres verlaufende Piste in überraschend gutem
Zustand, wir bewegten uns sogar teilweise mit mehr als 100 Sachen vorwärts. An
unserem Ziel angekommen, fuhren wir zuerst an den Atlantik, wo eine große Schar
tauziehender Menschen unser Interesse weckte. Die protestierten allerdings
heftig gegen mein Ansinnen, sie zu fotografieren, forderten in fast schon
feindseliger Art Geld und waren auch durch Elee und Delphine nicht zu
beschwichtigen, obgleich ein paar CFA den Besitzer wechselten. Ich brachte
dennoch ein paar Hüftfotos an, Maja knipste aus dem Hintergrund, dann verließen
wir diese ungastlichen Menschen und fuhren auf die andere Seite der Straße, wo
der Laque Togo weniger salzige Luft und wiederum einen überaus freundlichen
Togolesen bot.

Dieser erlaubte uns nämlich, einen am Anwesen des in Togo
berühmten Musikers King Mensah stehenden Pavillon für unser Mittagsmahl zu
nutzen und sorgte sogar noch dafür, dass er ausgekehrt wurde. Es war eine sehr
schöne Zeit, die wir hier verbrachten, mit reichlich Aperitif, Nudeln nach
togolesischer Art und selbstverständlich vielen Fotos. Die über den See nach Togoville fahrenden Boote, der steinerne Thron, der auch in einem Video von King Mensah zu sehen ist, der Strand und die Palmen sorgten für unvergessliche Eindrücke. Die Luft war hier sehr
angenehm, wenngleich es sehr warm war, was wir im Auto wieder potenziert zu
spüren bekamen. Die obligatorische Nachmittagsruhe wurde von der dringend
ersehnten Dusche eingeleitet, abends gab es dann wieder leckeres Essen bei
Delphine und Elee.
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