Freitag, 7. September 2012

Abenteuer Ruanda - Zurück in Kigali

Das ging schnell. Gerade waren wir noch in Cyangugu, wo wir eigentlich zwei Nächte bleiben wollten. Zimmer und Frühstück waren auch echt in Ordnung. Aber da das Wetter heute nicht gut aussah, dachten wir, dass es eine bessere Idee wäre, nur eine kleine Wanderung im Nyungwe Forest, einem riesigen Bergregenwald zu machen, und danach in Richtung Kigali zu fahren und unterwegs noch mal zu übernachten, als wieder hier an die unansehnliche Kongo-Grenze zurückzukehren. Also packten wir nach dem Frühstück alles wieder ins Auto und machten uns auf den Weg, die 50 Kilometer zum Besucherzentrum zurückzulegen.

Die Fahrt war sehr angenehm, der Regen hörte bald auf und die Straße war exzellent. Kurz nach 10 Uhr waren wir in Uwinka, das eigentlich nur aus einem Kassenhäuschen, einem Info-Center, Rangerhütten und einer Kantine besteht. Ach so, angeschlossen ist ein Campingplatz. Das alles auf knapp 2500 Metern Höhe. Interessanterweise regnete es ausgerechnet im Bergregenwald nicht, so dass wir uns frohen Mutes für den Canopy Walkway anmeldeten.

Das ist mal ein Baumkronenpfad! Am höchsten Punkt 70 Meter über dem Boden, insgesamt 150 Meter lang, davon gut 90 Meter an einem Stück schwebend. Gut, dass hier schon Nachsaison ist. So konnten wir nicht nur außerhalb der üblichen Startzeiten "abheben" - wir starteten nämlich 10.30 Uhr statt 10 Uhr. Und das auch noch allein mit unserem Guide, der nicht nur sehr interessant zu erzählen wusste, sondern auch ein gutes Auge für Affen und Vögel hatte, die wir auf dem Rückweg erblickten.

13 Arten von Primaten gibt es hier, unter anderem mehr als 500 Schimpansen. Die sahen wir nicht, aber Mountain Monkeys und Blue Monkeys. Und das will schon was heißen, denn wie wir erfuhren, kann man hier auch acht Stunden wandern und keinen Affen sehen. Wir waren gut zwei Stunden auf dem Igishigishigi-Trail unterwegs - ja, der heißt wirklich so. Der Höhepunkt war selbstverständlich der Gang über die schwankende Brücke über den Gipfeln.

Der einzige Punkt, den man am Nyungwe Forest echt kritisieren muss, sind die mangelnden Informationen. Das geht bei Übernachtungsmöglichkeiten los, die man sich auf allen möglichen Internetseiten zusammensuchen muss, setzt sich bei Startzeiten fort und trifft auch für die Preise zu. Auch am Besucherzentrum findet man die nicht. Wir haben pro Kopf 60 US-Dollar für den Walkway inklusive des Trails bezahlt. Recht aktuelle Angaben zu Preisen für Naturparks in Afrika findet ihr hier: http://wuestenschiff.de/phpbb/viewtopic.php?p=79819

Wir hatten dennoch unseren Spaß - und auch ein bisschen Hunger. Also sind wir zur Kantine, in der es diverse Getränke gab, dazu Kekse, Bisquit und Eier. Wir haben uns schließlich für vier gekochte Eier und zwei Tonic entschieden, nicht ganz zwei Euro dafür bezahlt und sind froh über die endlich mal schnelle Mahlzeit flink losgefahren. Wir hatten uns nämlich entschlossen, die knapp 200 Kilometer bis Kigali durchzufahren und so zwei komplette Tage in der Hauptstadt zu haben, statt uns irgendwo nach Hotel oder Guesthouse umschauen zu müssen. Hat auch gut geklappt bis auf eine Ecke, wo mein Navi plötzlich Straßen erfand, die es gar nicht gab, und uns in die Prärie schickte. 

Und so sind wir nun wieder hier in der Golf Hills Residence, Heike schläft schon neben mir und ich mache jetzt auch Schluss. Schlaft gut, bis bald. 

P.S.: Bilder folgen noch. Bin jetzt zu müde. Also immer mal wieder reinschauen :-)


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