In Outjo, einer kleinen Stadt rund 100 km vor dem Etosha-Nationalpark, machten wir Station und genossen das ausgezeichnete Angebot einer deutschen Bäckerei. Anschließend fuhren wir zu einer 7000 Hektar großen Farm (normal hier in Namibia), deren Besitzerfamilie in erster Linie von Rinder- und Schafzucht lebt, aber auch einen Campingplatz betreibt. Der ist an sich nicht spektakulär, aber seine Nachbarn. Das sind nämlich zurzeit eine Gepardenmutter mit drei Kindern.
Die durch den dünnen Zaun zu betrachten war schon ein Höhepunkt, geradezu sensationell wurde es aber aber hinter dem Wohnhaus der Besitzer. Dort nämlich lagen drei ausgewachsene Geparde und ein Heranwachsender auf der Wiese. Sie kamen uns ein Stück entgegen, und kurz darauf spürte ich die Zunge eines großen Gepards an meiner Wade. Ob er sein Essen vor der Mahlzeit reinigen wollte? Die Zunge ist unglaublich rauh, wie grobes Schleifpapier. Die wunderschönen Tiere ließen sich von uns streicheln, wir setzten uns zwischen sie und ich schaute ihnen aus wenigen Zentimetern in die Augen. Kurzzeitig wurde ich von zwei der gepunkteten Katzen gleichzeitig abgeschleckt. Der Kleine tollte herum, wie es Kinder so zu tun pflegen, knabberte an Heikes Flip-Flops, aber zum Glück nicht an ihr. Diese Begegnung werden wir in Leben nicht vergessen, das war so ergreifend, so außergewöhnlich, dass ich nach wie vor glaube, es geträumt zu haben.
Damit war das Erlebnis aber noch nicht zu Ende. Wir fuhren in ein großes eingezäuntes Areal, in dem wir an drei verschiedenen Stellen wilde Geparde mit Eselfleisch fütterten. Auch das war ein beeindruckendes Schauspiel, das zu beschreiben schwer fällt. Zuguterletzt fütterten wir noch zwei grimmige Gesellen hinter einem Extrazaun. Die würden die anderen immer beißen, deswegen seien Gaddafi und Saddam hinter Gittern, erklärte Marco, einer der Söhne des Besitzers, grinsend.
Definitiv war diese Begegnung mit den Geparden einer der Höhepunkte dieser einmalig schönen Tour. Mal sehen, von wie vielen Erlebnissen wir das noch sagen können.
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