Montag, 1. Dezember 2014

Omans Goldküste

Al Sawadi Beach Resort – Turtle Beach Resort

Auf geht’s. Zunächst die Strecke von gestern bis fast nach Muscat, dann drehen wir ab gen Südosten. Noch in der Stadt gehen sie los, die Gebirgsausläufer, die verstehen lassen, warum hier so wenig Menschen wohnen. Schroff, auf den ersten Blick total unbelebt, trocken. Quriyat ist unser erster Zwischenstopp. Ein Hafen, von dessen Mole man einen bezaubernden Blick über das kleine Dörfchen hat mit seinen Moscheen. Auf dem Weg dorthin nehmen wir einen Anhalter mit, ein Einheimischer im traditionellen Gewand allein auf weiter Strecke. Kaum ist er im Auto, riechen wir seine Fahne. Er spricht kein Wort Englisch, wir verstehen sein Gestammel auch nicht. Im nächsten Dorf setzen wir ihn ab – okay, keine weiteren derartigen Versuche, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Dann geht es erst einmal runter von der Autobahn und hinein ins Gebirge. Ein bisschen Offroad-Feeling schnuppern.


Das fällt uns dann viel leichter im Wadi Suwayh. Am dortigen Wasserfall sind zwei Omanis und eine Afrikanerin, die uns gleich Bier und Whisky anbieten, was wir angesichts der Hitze dankend ablehnen. Als Ersatz gibt es Sandwiches und Mirinda, ein kurzer Plausch, dann genießen wir das angenehm temperierte Wasser des Wadis, das kleine Swimmingpools bildet. In der Regenzeit möchte ich nicht hier sein, alleine an den steilen Taleinschnitten sieht man, was das Wasser hier für Kräfte entwickelt.

Die Fahrt führt eigentlich durch das Wadi Arbiyeen wieder zurück zur Küstenautobahn. Aber nachdem schon die ersten Flussdurchfahrten sich durch äußerst lockeren Kies auszeichnen und da wir allein unterwegs sind, entscheiden wir uns, den uns schon bekannten „sicheren“ Weg zurückzunehmen. Nächstes Ziel ist das Bimah Sinkhole, ein sagenumwobener Kalksteinkrater. Angeblich soll hier einst ein Meteor heruntergefallen sein. Wahrscheinlicher ist aber die Erklärung, dass es sich hier um den Deckeneinbruch eines unterirdischen Flusses handeln soll. Fakt ist, dass hier ein großes Loch entstanden ist, das zum Teil mit Wasser aus dem nahegelegenen Meer gefüllt ist. Kristallklar lädt es zum Schwimmen ein. Es gibt auf dem Gelände auch Toiletten, die sich zum Umkleiden eignen. Eintritt wird keiner erhoben.

Wir passieren in der Folge schöne Sand- und Steinstrände, bevor wir in Sur zum Turtle Beach Resort abbiegen. Die Fahrt zieht sich ganz schön, angesichts der drohenden extrem hohen Strafen für zu schnelles Fahren halte ich mich auch an die Geschwindigkeitslimits, so dass es schon dunkelt, als wir das Resort erreichen. Unser Zimmer (Nr. 708) entpuppt sich als eine Wohnung, mit Wohnzimmer, Küche, zwei Bädern und Schlafzimmer, sehr schön eingerichtet. Leider ist das Essen hier nicht ansatzweise so gut wie im Al Sawadi, was Dinner und Frühstück gleichermaßen beinhaltet.

Aber noch ist der Tag ja nicht vorbei. Nach dem Essen begeben wir uns wie die anderen Gäste zum Parkplatz, wo schon ein Guide wartet, dem wir zum eigentlichen Turtle Beach folgen. Dann heißt es warten. Erst darauf, dass eine andere Gruppe, die vor uns kam, die Einleitung zu hören bekommt, dann darauf, dass auch wir die wortreiche Erläuterung über Schildkröten im Allgemeinen und Speziellen, über Vollmondnächte, Touristen und das Leben hinter uns gebracht haben. Und dann darauf, dass eine Schildkröte gesichtet wird. Keine Ahnung, wie lange wir gewartet haben, auf jeden Fall setzen sich dann drei Einheimische in Bewegung, alle folgen und schließlich sehen wir eine große Schildkröte, die sich nach getaner Eiablage wieder zurück ins Meer schleppt. Selbstverständlich gibt es Leute, die nicht wissen, wie man den Blitz an der Kamera abstellt. Die Führer sind da zum Glück resolut, wer blitzt, muss seine Kamera vorläufig abgeben. Nun ja, es war beeindruckend, aber nicht so spektakulär wie erwartet. Leider wurde die im Tourbook auch offerierte Morgentour nicht angeboten, dann wäre die Gruppe sicher kleiner und das Erlebnis vielleicht größer gewesen. Die Schildkrötentour kostete 3 OMR pro Person.

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