Donnerstag, 10. Mai 2012

Kleiderwahl? Keine Qual!

Es ist so weit - für Heike hat das Sabbatjahr schon begonnen. Exakt um 11:04 Uhr hat sie sich heute an der Stechuhr abgemeldet. Um in einer Stunde nochmal hinzugehen und sich mit einem kleinen Mittagessen von den Kolleginnen und Kollegen zu verabschieden. Jetzt geht für sie die Zeit der intensiven Vorbereitung los. Nachdem ich mich viele Monate mit Versicherungen, Kostenanalyse, Flugsuche, Betriebskosten und was weiß ich nicht noch alles beschäftigt habe, steht sie nun vor der Herausforderung, die viele Frauen wohl als die größte bezeichnen würden: die Auswahl der mitzunehmenden Bekleidung.

Was braucht man für ein Jahr in Afrika? Vor allem: genug Zeit :-) Haben wir. Hinflugticket? Na klar. Rückflugticket? Nö. Optimismus? Genug und satt. Abenteuerlust? In hohem Maße vorhanden. Aber was ist mit materiellen Dingen? Die technische Seite ist meine Sache. Notebook, externe Festplatte, Kamera, Objektive, Ladegeräte, Akkus, Kabelei, Kindle. Und die Kleidung? Hier kommt Heike ins Spiel.

Wir dürfen pro Person zwei Gepäckstücke zu je 23 Kilogramm mitnehmen, was insgesamt 92 Kilo bedeutet. Eine ganze Menge. Wir meinen (noch), dass das ausreicht. Denn eins ist schon mal klar - Winterklamotten werden wir nicht brauchen. Und Heike ist zum Glück überaus praktisch veranlagt. Will heißen, da wird kein Schnick-Schnack eingepackt, sondern das, was nötig ist. Recht hat sie. Denn auch in Tansania kann man Kleidung waschen - und mal abgesehen von der Regenzeit trocknet sie auch ganz schnell.

Insofern werden wir wohl mit einer Ausrüstung auskommen, die für drei, vier Wochen reicht. In erster Linie Outdoor- bzw. Funktionssachen, auch was Schickes, wenn wir mal ausgehen. Die Wanderschuhe werden wir wie schon oft praktiziert auf den Flug anziehen. Erstens sind sie von den Schuhen die schwersten und klobigsten, und zweitens sind sie aufgrund ihrer Erfahrung mit unseren Füßen quasi unersetzlich. Sprich - wir würden sie ungern mit einem unserer Koffer ins Nirwana entschwinden sehen. Wer schon einmal anstrengendere Touren zu Fuß absolviert hat, wird verstehen, dass man einen guten, eingelaufenen Wanderschuh nicht so leicht ersetzen kann.

Bei der Tauchausrüstung werde ich mich auf meine mit optischen Gläsern versehene Brille und mein Logbuch beschränken, ich weiß ohnehin nicht, ob ich überhaupt zum Tauchen komme. Allerdings hoffe ich schon, mal nach Sansibar zu gelangen und dort abzutauchen. Und wer weiß, wohin es uns noch treibt. Trekkingstöcke müssen mit, Leatherman, Fernglas und ein keramischer Wasserfilter stehen auch auf der Packliste. Dazu kommen diverse Kosmetika und - zurückgehend auf einen Tipp von Madeleine - reichlich Sonnenspray.

Insofern ist es nicht so, dass Heike jetzt entspannte 14 Tage erwarten, während ich mich noch bis zum 25. an der Arbeit herumdrücke. Aber anfangen, das Tempo langsam herunterzufahren, das kann sie schon. Und Pooh? Der übt schon lange faulenzen im Akkord.

Nachtrag: Pooh legt Wert auf die Feststellung, dass er den wenigsten Gepäckraum beansprucht. Da er sich ohnehin weigert, etwas anderes zu tragen als sein (angesichts des dicken Bauches viel zu kurzes) Shirt, braucht er auch keine Wechselkleidung.

2. Nachtrag: Pooh weist mit allem Nachdruck darauf hin, dass er keinen dicken Bauch hat. "Ich bin nicht dick, ich bin plüschig", lässt er sich zitieren. Wenig originell zwar, weil diese Ausrede schon von Mammut Manni benutzt wurde, aber er ist nun mal Teil des Teams und hat somit das Recht, seine Meinung hier zu äußern.

3. Nachtrag: Wenn jemand meint, dass ich einen an der Waffel habe, weil ich hier einen plüschigen Bären zu Wort kommen lasse: Na und? Andere springen an einen Stofffetzen gehängt aus Flugzeugen, schwören bei der Technikauswahl auf angebissene Äpfel oder sind Fans von Bayern München. Ich hab halt Pooh als Alter Ego - oder neudeutsch, als Avatar. Damit das auch mal geklärt ist.



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