Freitag, 7. Dezember 2012

6. Tag: Solitaire - Swakopmund

Schon einmal einen Vorgeschmack auf die Wildbeobachtungen, die uns im  weiteren Reiseverlauf erwarten, bekamen wir heute. Wir sahen viele Wildtiere ziemlich nah an der Straße, zum Beispiel Kudu, Oryx, Bergzebra und Springbock. Von letzterem sogar richtig viele. Bis auf das Bergzebra begegneten uns alle heute noch einmal, aber dazu später.

Zunächst fuhren wir durch unterschiedliche Landschaften, die man alle getrost als Wüsten bezeichnen kann. Mal Felsen, die auch auf dem Mond stehen könnten, mal Geröll, mal verbuscht und mal versandet. Alles Einöden, aber dennoch überaus beeindruckend. Einen großen Fotostopp machten wir am Wendekreis des Steinbocks, wo auch wieder nette Bilder entstanden. Über zig Kilometer bewegten wir uns durch den vielleicht größten Strand der Welt, man könnte auch Sandwüste dazu sagen, auf den Atlantik zu, den wir bei Walvis Bay erreichten.


Walvis Bay ist der einzige nennenswerte Naturhafen an der namibischen Küste, hier hatten sich die Engländer festgesetzt. Sie wollten aber wie die Portugiesen, die wohl die ersten Europäer in diesen Breiten waren, das Wüstenland nicht haben, also blieb es für die Deutschen übrig. Die erschlossen das Land dann von Swakopmund aus, dort sprechen auch heute noch viele Deutsch. Schon ein komisches Gefühl, sich mehr als 10.000 km von Deutschland entfernt irgendwie wie dort fühlen zu können, wenn man Einkaufszentrum liest, ein VW-Autohaus sieht und in der Apotheke in Deutsch beraten wird. Wir haben uns entschlossen, die nächsten Wochen doch Malaria-Prophylaxe zu machen, weil wohl Burundi, vor allem aber Malawi in der Richtung sehr gefährlich sein sollen.

35 Kilometer fuhren wir von Walvis Bay die Skelettküste entlang bis Swakop, wie es oft verkürzt gesagt wird. Zunächst checkten wir in der Villa Wiese ein, wo Heike und ich uns gegen einen kleinen Aufpreis für die nächsten drei Nächte ein Doppelzimmer statt des Gemeinschaftsraumes gönnen. Nach dem Ausräumen des Trucks drehten wir eine kleine Stadtrunde. Bevor wir uns zum Essen ins Neapolitana begaben, gab es noch eine Aufwärmrunde in der Hostel-Bar, hier ist nämlich von 18 bis 19 Uhr Happy Hour, und zwar für Windhoek Lager und Tafel Lager. Sprich für Bier, das dann (die 0,33 l Flasche) nur 10 statt 12 Namibische Doller kostet. Man kann hier in Namibia auch gleichwertig mit Südafrikanischen Rand bezahlen. 10 davon sind etwa 87 Euro-Cent.

Das Restaurant hatte Hendrik wegen der exzellenten Wildgerichte empfohlen. Nicht zu unrecht, Springbock, Kudu und Oryx (Reihenfolge gleich Rangfolge) schmecken in der Tat fantastisch. Nach dem Essen mussten wir das Gebäude gar nicht verlassen, sondern gingen durch eine Verbindungstür direkt in die daneben liegende Karaoke-Bar. Was hatten wir dort für einen Spaß. Jedes Lied wurde von nahezu allen im Raum mitgesungen, Naja, was man so als Singen bezeichnen kann. Aber im Chor klingt alles besser. Dennoch - Tom Denver, Madonna, Roxette, AC/DC und die Spice Girls, um nur einige zu nennen, wären sicher schreiend weggerannt... Der Höhepunkt war aber, als unser Südkoreaner Min als Vortänzer mit uns (stümperhaft im Background) den Oppa Gangnam Style aufs Parkett legte. Dafür gab es sogar Beifall. Ein einfach geiler Abend.

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