Bärgfest in Tansania - fünf Monate sind schon rum. Nicht nur die Zeit fliegt |
Dafür schaue ich jetzt einfach mal zurück, was es so aus der
ersten Halbzeit noch anzumerken gibt. Das haben sie jetzt davon. Da wäre zum
Beispiel die Aktion „Wie komme ich ins world wide web?“. Was hat sich mein
Mensch gewundert, warum die ihn so blöd angeschaut haben, als er einen Internetstick
für sein Notebook wollte. Gut, er hat ihn schließlich in einem Spezialshop dann
bekommen. Aber erst ein paar Wochen später, als er ein Notizbuch für seinen
Kiswahili-Unterricht wollte, hat er es gecheckt. Was stand da nämlich drauf?
Richtig: Notebook. Jetzt weiß er, dass die Dinger mit der Klappe hier Laptop
heißen.
Als Maasai ist mein Mensch wohl nicht geeignet |
Und da war der Besuch im Maasai-Dorf Olpopongi, als die
Männer unbedingt Speere werfen mussten. Mehr oder weniger gut. Aber was macht
mein Mensch? Er nimmt das Teil, wirft es hoch und schafft es doch tatsächlich,
dass es sich noch in der Luft in zwei Teile zerlegt. Ach ja, und vielleicht
erinnert ihr euch ja daran, dass er bei der ersten Fahrt mit dem neuen Auto
nach nicht ganz zehn Kilometern in eine Geschwindigkeitskontrolle geriet, weil
ihm irgendwie nicht aufgefallen war, dass die große 40 auf dem Tacho nicht
km/h, sondern Meilen pro Stunde bedeutete. Und das war halt etwas zu schnell.
Sehr amüsant war es auch, die unterschiedliche
Temperatur-Empfindlichkeit der Einheimischen zu beobachten. So laufen manche
von ihnen bei Temperaturen von knapp über 0 Grad Celsius am Kilo kurzärmlig
herum, während andere bei über 20 Grad in Moshi die Wattejacke auspacken. Besonders
gerne erinnere ich mich an die Fußball-EM. Da waren wir zusammen in Machame, wo
wir in einer Gaststätte das (grottenschlechte) Spiel Deutschland-Italien
angeschaut haben. Gut, daran erinnere ich mich nicht gerne. Aber dass in der warmen
Kneipe drei Einheimische nebeneinander auf einer Couch in Winterjacke und
Bommelmütze saßen, das war schon ein Bild für die Götter. Leider nur für die,
ein Foto davon existiert leider nicht.
Ich behaupte ja, dass das Zebra vor mir keine Angst hatte |
Bürokratie, zum Schwätzchen aufgelegte Polizisten, Schweine
und Schafe auf Fahrradgepäckträgern, wahnsinnige Busfahrer – das sind ein paar
Dinge mehr, die wir hier erleben konnten in den vergangenen fünf Monaten. Kleine
süße Buschhörnchen haben wir gesehen, wilde Tier auf Safari beobachtet,
Elefanten aus nächster Nähe beim Trinken zugeschaut, wir sind Gorillas
wahnsinnig nah gekommen, mein Mensch hatte eine engere Beziehung mit einer
Zecke und konnte zum Glück widerstehen, sich auch von einer Vogelspinne beißen
zu lassen. Ach ja, und meine Menschin musste unbedingt ausprobieren, wie es
ist, hier eine neue Zahnplombe zu bekommen.
Baumkronenpfad: verflucht hoch |
Maji Moto - ein echter Geheimtipp |
War eine aufregende Zeit, kann ich euch sagen. Wir haben
einen traumhaften Strand bei Pangani gefunden, waren mit Krabben spazieren,
stießen in der größten Zuckerrohrplantage des Landes auf eine Gelenkwelle aus
Stadtilm, hatten schöne Tage am Victoriasee, sind auf den Kili gekraxelt, haben
Kaffee gepflückt, geröstet, gestampft und getrunken und sind über einen 70 Meter hohen Baumkronenpfand geschwankt. Und wir waren am
vielleicht geheimsten Kleinod Tansanias, Maji Moto – heißes Wasser. Womit ich
wieder bei meinem Menschen wäre. Der hat nämlich über Letzteres noch gar nichts
geschrieben. Ich glaube, der braucht mal einen kleinen Tritt in seinen Popo.
Aber macht das mal als kleiner Bär.
Wir sind schon ein echt cooles Team. |
Na gut, den nächsten Monat sind wir in Machame in der Kaliwa
Lodge. Weitab von der Stadt, nur Natur. Eine schlechte Internetverbindung, aber
dafür hat er ja genug Zeit. Ich werde ihn nerven, damit er noch ein bisschen
was nachholt und euch teilhaben lässt an unseren schönen Erlebnissen. Naja, und
ab Ende November dann – da gibt es wieder was zu erleben. Wie üblich darf ich
davon noch nichts schreiben, aber ich kann euch sagen: Das wird die größte
Tour, die ich jemals gemacht habe. Also, bleibt schön neugierig und schaut
immer mal wieder rein. Außer dem Pooh Scriptum gibt es hier schließlich auch
manchmal ein paar weitere Fülltexte zu lesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen