Montag, 17. Dezember 2012

16. Tag: Okavango-Delta

Schon wieder war frühes Aufstehen angesagt, immerhin konnten wir heute aber zum ersten Mal die Zelte stehen lassen. Mit ein paar Cornflakes und einem Kaffee im Magen folgten wir den lokalen Guides zu einer diesmal etwas längeren Wanderung, die uns zunächst nach einer zehnminütigen Mokoro-Fahrt auf eine andere Insel führte. Dort sahen wir immerhin ein paar Antilopen, die unser Guide als Red Litschi bezeichnete. Nun, bisher dachte ich, Litschi wären diese kleinen glitschigen Früchte, aber vielleicht heißen sie ja wirklich so. Weiter ging es auf einem Zebrapfad auf eine andere Insel, durch Matsch und knietiefes Wasser. Das hatte schon deutlich mehr Abenteuer-Touch als der gestrige Tag. Wir sahen dort zwar auch nicht mehr, aber es war trotzdem schön. Zurück im Camp nach mehr als drei Stunden hatten wir alle mächtigen Hunger.

Meine Blasen hatten sich über Nacht kaum verändert, waren aber auch nicht aufgegangen. Im Tagesverlauf trockneten die ersten ein bisschen ein, ein gutes Zeichen. Deshalb traute ich mich dann am frühen Nachmittag doch noch, einmal das Steuern eines Mokoro zu probieren. Ein paar Meter ging es immer ganz gut, dann driftete ich wieder ab. Einmal kippte der Einbaum, ich konnte aber rechtzeitig abspringen und landete auf meinem Füßen im nicht ganz brusttiefen Wasser. So hielt ich meinen Nacken trocken. Die Sonne brannte heute wieder extrem heiß, so das wir bald den wenigstens etwas kühlenden Schatten unseres Baumes aufsuchten.
Der Höhepunkt des Tages war zweifellos die abendliche Mokoro-Fahrt. Zwar sahen wir weder Hippos noch die Sonne, aber die ruhige Fahrt durch die Kanäle und das sanfte Schaukeln zwischen den sich langsam schließenden Tagwasserlilien gefielen uns außerordentlich. Orakel, unser Poler, machte seine Sache ausgezeichnet.
Dass wir uns in der Wildnis aufhalten, merkten wir im Verlauf des Abends. Da nämlich bekamen  wir Besuch von einer grünen Schlange, die zum Glück sofort verschwand. Zwei kleine Skorpione und diverse Frösche schauten auch vorbei, dazu zwei giftige Tausendfüßler. Nach dem Dinner, als das Feuer richtig brannte, bekamen wir mit Gesang und Tanz noch einen kleinen Eindruck von der Kultur der Botswaner. Das war recht unterhaltsam, zumal einige der Akteure vorher noch ein bisschen geraucht hatten, um in Stimmung zu kommen. Im Gegensatz zum Vortag erlebten wir heute wieder eine erhebliche Steigerung.

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