Freitag, 21. Dezember 2012

20. Tag: Chobe-Nationalpark - Victoria Falls

Ja, wir haben überlebt in unserem Bushcamp. Die einzigen wilden Geräusche stammten von den Schnarchern in den Nachbarzelten. Auch ein nächtlicher Toilettenbesuch (warum musste ich ausgerechnet hier mal müssen?) war zwar unheimlich, aber zum Glück auch ohne unerfreuliche Begegnung.


Am Morgen packten wir schnell zusammen und begaben uns auf die Rückfahrt nach Kasane, was logischerweise wieder in Form einer Safari erfolgte. Erneut erfreuten wir uns an Unmengen von Impalas, sahen wir Giraffen. Elefanten und Löwen, aber das großartige Erlebnis des Vortages wiederholte sich nicht. Naja ,wir sind schon ganz schön verwöhnt. Wäre es unsere erste Safari gewesen, wir hatten sehr geschwärmt. Sehenswert waren auf jeden Fall die Unmengen von Geiern, die sich um einen toten Elefanten geschart hatten (Foto).


In Kasane tauschten wir schnell unser Safarigefährt gegen den Truck und machten uns auf zur Grenze nach Simbabwe. Die so hatte Hendrik uns vorbereitet, sei unberechenbar. Man könne in gut einer Stunde durch sein, aber auch drei brauchen. Wir hatten Glück, erwischten einen gut gelaunten, vielsprachigen Grenzer und schafften es in rekordverdächtigen 45 Minuten. Hier brauchten wir zum ersten Mal ein Visum, Südafrika, Namibia und Botswana waren visafrei. Es waren aber nur 30 Dollar pro Kopf fällig, wir hatten mit 50 gerechnet. Lediglich die Engländer mussten 55 US-Dollar zählen, offensichtlich sind die hier nicht so beliebt.

In Zimbabwe ist die offizielle Währung der US-Dollar. Schon ein komisches Gefühl, die aus einem Geldautomaten mitten in Afrika zu ziehen. Dafür sind die Preise auch ziemlich hoch.
Victoria Falls, die Stadt an den Victoria-Fällen, ist eine Touristenfalle erster Klasse. Ob Wild River Rafting, Elefantenreiten, ein Spaziergang mit jungen Löwen oder ein 15-minütiger Hubschrauberflug - alles kostet 130 US$. In Anbetracht unseres begrenzten Budgets verzichteten wir, wenngleich uns der Hubschrauberflug über die Fälle schon sehr interessiert hätte. Aber wir waren zunächst daran interessiert, mal wieder drei Nächte in einem Bett zu schlafen.

Die Upgrade-Möglichkeiten im Camp waren sehr bescheiden und erinnerten irgendwie an Gefängniszellen. Die preiswerteste Alternative, das N1-Hotel, hatte nur ein Zimmer für eine Nacht. Zwei Lodges schauten wir uns an, sie waren aber die 80 Dollar pro Nacht nicht wert und außerdem zu weit vom Stadtzentrum weg. Da es zwischenzeitlich heftig regnete, entschlossen wir uns, wenigstens die eine Nacht im N1 zu genießen. Dort angekommen wurden wir positiv überrascht. Nicht nur von der Tatsache, dass es ein Zimmer mit europäischem Standard ist und trotz der Hochsaison nur 50 Dollar kostet, sondern das wir mit unserem Charme sogar die Zusage für drei Nächte erhielten. Das ist echt ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Unsere ersten Eindrücke von Vic  Falls, wie die Stadt hier nur heißt, und ihren Einwohnern sind dennoch eher durchwachsen. Die Händler auf den Straßen, die einem Kunsthandwerk oder Inflationsgeld verkaufen wollen, sind nicht nur aufdringlich, sondern auch unfreundlich bis unangenehm, wenn man ihnen nichts abkauft.

Unsere erste Reiseetappe geht hier zu Ende, nur Brett begleitet uns weiter, alle anderen sind hier am Ziel. Umso bedauerlicher war,wie der Tag heute hier ablief. Wir wurden wieder wie in Swakopmund in einem Aktivitäten-Center abgesetzt, wo wir alles mögliche buchen können. Hier, bei Wild Horizons, war Handeln nicht möglich. Die Raftingfans unserer Gruppe suchten dann einen Vergleich, handelten dort und sparten immerhin 30 Dollar pro Kopf. Auf die Art verstreute sich aber die Gruppe schon, und die organisatorischen Auflösungserscheinungen der letzten Tage erreichten ihren Höhepunkt. Wir konnten uns noch nicht einmal gemeinsam von Farai und Clayton verabschieden, schade.

Aber zumindest gelang es uns, abends einen Treff in einer Bar zu verabreden, wo wir uns zu Pizza und ein paar Drinks noch einmal alle trafen.

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