Das letzte Frühstück in unserer Traumvilla in Ushongo |
Drei Wochen sind schon wieder vorbei. Wahnsinn. Dabei ist es so, als wären Rainer und Manu erst vor ein paar Tagen angekommen. Wir haben viel erlebt, Safari, Wasserfall, Maji Moto, Maasai-Markt in Arusha, Kaliwa-Lodge, Stadtbummel in Moshi, Ushongo Beach, Amboni-Höhlen bei Tanga, Saadani-Nationalpark. Ja, wenn man das aufzählt, dann ist schon klar, dass drei Wochen gar nicht viel sind. Da wird uns auch deutlich bewusst, dass es gerade noch etwas mehr als drei Wochen sind, bis wir aus Tansania abreisen.
Eine eigenartige, wenn nicht gar unangenehme Vorstellung. Zum Glück haben wir noch ein paar Wochen in Westafrika vor uns. Aber das Sabbatjahr neigt sich seinem Ende zu. In Afrika zu leben ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Aber eigentlich auch nicht vermissen. Komme ich in Deutschland wieder in die Gänge? Will ich in Deutschland wieder in die Gänge kommen? Ich wusste, dass mich das Jahr verändert. Ich bin gespannt, wie nachhaltig das sein wird.
Aber genug (vorerst) mit den düsteren Gedanken. Lieber noch einmal ein bisschen zurück an den Strand. Wo wir nach dem Schnorchel- und Tauchabenteuer mit abendlichem Fischgrillen (Red Snapper, sehr lecker) noch einen richtig schönen Faulenzertag verlebten. Das Fußballspiel, das wir uns eigentlich am Nachmittag anschauen wollten, fiel leider aus, weil die Gästemannschaft nicht anreisen konnte. Na, bei den Straßen wundert mich das gar nicht. Hier ist der häufigste Spielausfallgrund sicherlich ein Achsenbruch. Abends waren Heike und ich dann nochmal im BeachCrab essen, Erinnerungen auffrischen an unseren ersten Besuch hier an diesem paradiesischen Fleckchen Erde.
Unwirklich rot - aber genau so ging er auf, der Mond |
Auf dem Weg nach Muheza trafen wir diese fröhliche Truppe |
Verhungern muss man unterwegs keinesfalls. Foto: Manu |
Ja, und dann war schon packen angesagt für die beiden. Die vielen Eindrücke zu verarbeiten wird sicher noch eine ganze Weile dauern. Und dass die Erinnerungen zwiespältig sind, haben wir hier schon oft diskutiert. Wir sind inzwischen so akklimatisiert, dass wir viele Dinge einfach fühlen. Akzeptieren, wie sie sind. "This is Africa" wie man hier so gerne sagt. Sicher gibt es hier unwahrscheinlich viel Armut und auf der anderen Seite Leute mit so viel Geld, dass sie es nicht ausgeben können. Sicher haben die Menschen hier Träume, die sie sich nicht erfüllen können. Aber ist das nicht in Deutschland, wenn auch auf anderem Niveau, genauso? Ist es wirklich so wichtig, schöne Tapeten im Haus zu haben, wenn man sich auch ohne wohlfühlt? Muss man Geld für eine Fassadenfarbe ausgeben, wenn der allgegenwärtige Staub eh wieder für einen Einheitslook sorgt? Wozu braucht man Kühlschränke, wenn der Strom eh laufend weg ist und man alles, was man braucht, jeden Tag auch für wenig Geld frisch kaufen oder einfach vom eigenen Grundstück ernten kann?
Was wir gelernt haben, ist, dass man Afrika nicht mit Europa vergleichen kann. Die meisten in Deutschland haben verglichen mit den meisten hier einen unglaublichen Reichtum. Sind sie deshalb glücklicher? Hier spielen die Kinder noch zusammen draußen, rollen alte Eimerdeckel mit Stöcken über die Holperwege, treffen sich zum Fußball auf unglaublichen Buckelplätzen mit Toren aus dicken Ästen. Sicher haben die Menschen hier Probleme. Aber das sind Überlebensprobleme, die sie, so gut es geht, gemeinsam meistern. Keine Luxusprobleme, deren Lösung nur dazu angetan ist, den Neid der Nachbarn noch zu erhöhen. Kommunkiation ist den meisten Leuten hier das Wichtigste. Insofern hat jeder, der es sich leisten kann (und das sind wirklich viele), hier ein Handy. Oder besser zwei, wegen der zwei großen Mobilfunkanbieter. Naja, man kann das nicht erklären. Man muss das erleben. Und dazu, das geben wir offen zu, reichen drei Wochen nicht aus.
Wir haben uns jedenfalls riesig über den Besuch gefreut. Weniger, weil er aus Deutschland, aus Arnstadt, war. Vielmehr, weil es ein Wiedersehen mit Freunden war. Danke, Rainer und Manu, für diese schönen Tage mit euch. Wir sehen uns im Mai.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen