Freitag, 9. Januar 2009

Start mit Hindernissen

Kloß im Bauch, wackelige Knie – klare Anzeichen dafür, dass es heute losgeht. Um 22.40 Uhr hebt der Flieger in Frankfurt ab, erst geht es nach Addis Ababa und von dort weiter nach Kilimanjaro-Airport. 13.50 Uhr sollen wir in Tansania landen, dann werden wir abgeholt und nach Moshi gebracht. Gepäckkontrolle, Besprechung, ein kleiner Spazier- gang – und dann früh ins Bett, denn am Sonnabend beginnt die Wanderung unseres Lebens.

Es ist schon merkwürdig: Fast ein Jahr lang bereitet man so einen Trip vor, freut sich darauf, hofft, dass die Zeit schneller vergeht – und jetzt kommen die Fragen. Hab ich alles dabei? Bin ich fit genug? Schaffe ich es bis hoch? Komme ich gesund wieder runter? Es wird in der Tat Zeit, dass es losgeht. 


Am Berg werden wir wenig Gelegenheit haben, uns mit Fragen zu quälen. Dann heißt es: Vorwärts! Und vor allem: Aufwärts! Ich freue mich besonders auf den ersten Tag, weil wir da im Regenwald unterwegs sein werden mit der Chance, Affen, Elefanten oder Büffel zu sehen. Aber auch der Wechsel der Vegetationszonen wird sicher interessant. Hoffentlich hält die Kamera durch. Habe ich wirklich genügend Batterien mit? Halten die Akkus? Das fragt sich bestimmt auch Jürgen, der das GPS-Gerät und die Videokamera auf den Berg schleppen wird. Na ja, wird schon schiefgehen. Und wenn nicht, sind sicher genügend andere Touristen unterwegs, die ein Bild von uns machen können und uns dann mailen. Ah – am besten, noch ein paar Visitenkarten mitnehmen. Mit klammen Fingern schreibt es sich schlecht.

Aktualisierung 22.15 Uhr: Wir sind gut in Frankfurt am Flughafen angekommen und auch pünktlich. Nach zwei ereignislosen Stunden in der Schlange der Ethiopian Airlines begann dann auch das Einchecken, bis man uns eine Dreiviertelstunde vor dem Start mitteilte, dass der Flug annulliert sei. Wir sollten aber trotzdem einchecken und uns zum Gate bewegen, um von dort auf Hotels verteilt zu werden. Die Angaben über die Startzeit schwanken zwischen „in wenigen Stunden” und „morgen Mittag”. Wir haben Kontakt mit Tansania aufgenommen und hoffen, dass die Tour trotzdem stattfinden kann.
 
Aktualisierung 23.45 Uhr: Wir haben Hotelgutscheine bekommen und übernachten im Intercity-Hotel. Am Samstag soll es um 12.10 Uhr endlich losgehen. Nebenbei haben wir erfahren, dass unser Flugzeug schon in Brüssel kaputt gegangen ist. Jetzt bemüht sich die Fluggesellschaft, aus Äthiopien eine andere Maschine zu schicken. Das Krisen-Management ist eher schlecht, die hinter dem Schalter wissen nicht viel mehr als wir davor. Geradezu hirnrissig ist, dass wir jetzt komplett mit unserem Gepäck durch die Kontrolle müssen, obwohl wir danach wieder rausgehen und morgen den gleichen Spaß noch einmal haben.

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