Samstag, 2. Juni 2012

Angekommen

Auch ohne Segen kamen wir gut an.
13 Stunden ist es her, da klingelte in Dar unser Wecker. Eine Dreiviertelstunde später waren wir an der innerstädtischen Haltestelle von Kilimanjaro Express die ersten, außer einem Kaffee auf Holzkohle erhitzenden jungen Burschen. Wenig später kam ein Mann, der uns zumindest zeigte, dass wir nicht die einzigen Frühaufsteher waren. Er kommt aus Kenia, wir plauderten ein bisschen und er lud mich zu einem Kaffee ein.

Um 5 Uhr sollte eigentlich das Einsteigen beginnen. Von einem Bus allerdings war und breit nichts zu sehen. Dafür kamen nach und nach noch ein paar andere freundliche Menschen, schließlich sogar ein Angestellter. Um 6 Uhr sagte er Heike uns mir, dass unser 5.30-Uhr-Bus kaputt sei und wir deshalb auf den 6.20er umgebucht seien. Da der aber, als er eine halbe Stunde später kam, sich letztlich exakt füllte, ist anzunehmen, dass sie zwei halbvolle Busse einfach zusammengelegt haben.

Egal, wir waren für hiesige Verhältnisse geradezu überpünktlich auf dem Weg, der uns zunächst einmal zum eigentlichen Busbahnhof Ubungu führte. Auf dem Weg dahin -uns die folgenden knapp 10 Stunden - dankte ich dem netten Menschen, der mir den einzigen Platz im Bus zugewiesen hatte, auf dem man die Beine ausstrecken konnte. So war die etwas mehr als 560 Kilometer lange Fahrt ganz erträglich.

Im Fahrpreis von 14 Euro pro Person eingeschlossen waren übrigens ein Softgetränk, sechs kleine Kekse, eine Halbliter-Flasche Wasser und zwei Milchbonbons. Auf denen Pipi steht, weil das hier Süßigkeit heißt. Wir hatten noch Brot und Wasser gekauft, so dass wir gut ausgerüstet waren. Bei der 15-minütigen Mittagsrast kauften viele unserer Mitreisenden Essen und aßen es dann aus der Asiette im Bus. Außerdem gab es nur zwei kurze Pausen zum Austreten.

Die Abholung in Moshi hat gut geklappt, so dass wir mit minimaler Kofferschlepperei hier angekommen sind. Auf den ersten Blick wirkt alles ziemlich grau (was an der fortgeschrittenen Stunde und den Wolken liegt), klein (was an dem kleinen Zimmerchen liegt) und einsam.
Letzteres wird sich mit der in diesen Tagen langsam beginnenden Saison ändern. Die Sonne wird sicher sich noch mehr scheinen, als uns lieb ist. Und wie wir mit der räumlichen Enge und den ungewohnten Umgebungsgeräuschen - gerade duellieren sich ein Klavier und zwei Hunde - klarkommen, wird die Zeit zeigen.

Jetzt sind wir angekommen, nun wollen wir runterkommen. Und dann sehen wir mal weiter.


Es war eine entspannte Fahrt, mit nur wenigen brisanten Situationen.

1 Kommentar:

  1. Weißt, du, was echt Klasse wäre?, Irgendwie so eine Kartenfunktion. Ich kann natürlich gut deinen Schilderungen folgen, aber geografisch habe ich mich in die böhmische Pampa verirrt. ;-)

    AntwortenLöschen