Montag, 12. Januar 2009

1. Tag: Durch den Regenwald

Moshi – Londrossi Park Gate 2100m – Mti Mkubwa Camp 2900m

Gut geschlafen, gut gefrühstückt – so kann es weiter gehen. Pünktlich um 8 Uhr bekamen wir das Team vorgestellt mit Ernest und David als unseren Guides an der Spitze. Das Gepäck wurde verstaut, dann fuhren wir im Jeep und die anderen im Kleinbus knapp zwei Stunden auf guten Straßen zum Londrossi-Gate auf der Westseite des Kilimanjaro.

Hier trugen wir uns ins Startbuch ein, aßen unser Lunchpaket und warteten darauf, dass die Wiege-Prozedur vonstatten ging. Vom Gewicht abhängig ist die Zahl der Träger, die hier Porter heißen. Wir kamen letztlich auf ein Team mit drei Guides, zwei Köchen, zwei Servierern und 10 Portern, die ihr Gepäck, den Großteil von unserem, unsere zwei Zelte, das Esszelt sowie das große Koch- und Mannschaftszelt, das Essen sowie die Kochausrüstung inklusive einer alleine schon 16 Kilo schweren Gasflasche bis zum letzten Camp vor dem Gipfel tragen werden. Und dabei, wie wir schon kurz nach dem Start feststellten, noch gut doppelt so schnell sind wie wir.

Vom Londrossi-Gate fuhren wir noch ein Stück zum Startpunkt der Lemosho-Route, wobei hier die Wege schon so abenteuerlich waren, wie es unsere Tour zu werden verspricht. Jetzt also geht es los – der Aufstieg beginnt durch einen faszinierend dichten Regenwald, in dem sich Colobusaffen von Ast zu Ast hangeln. Von Büffeln und Elefanten sahen wir zum Glück nur die Spuren, denen auf den engen Wegen zu begegnen ist eine Erfahrung, die wir nicht machen wollen. 

Extrem langsam geht es Schritt um Schritt vorwärts – so langsam wären wir nie gelaufen. Aber wir wissen, dass es für die Akklimatisierung wichtig ist – und außerdem lässt einen dieser Gehstil genug Zeit für Fotos, Gespräche und Blicke in die wunderschöne Landschaft. Nach etwa drei Stunden hatten wir die 7 Kilometer zurückgelegt und das Mti Mkubwa Camp (Big Tree Camp – Lager am Großen Baum) erreicht. Die Zelte standen schon, warmes Wasser für eine kurze Wäsche wurde in Schüsseln gereicht und zur Stärkung gab es heißes Wasser für wärmende Getränke, Kekse und salziges Popcorn. 

Einem kleinen Spaziergang mit Affenbegleitung ließen wir das Abendbrot folgen, mit Vorsuppe, Obstteller und Fisch weitaus reichlicher als gedacht und sehr lecker. Einzig die Toiletten – Holzverschläge mit kleinem Loch ohne Hinsetz- oder Festhaltemöglichkeit – sind gewöhnungsbedürftig.

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