Gut
geschlafen, gut gefrühstückt – so kann es weiter gehen. Pünktlich um 8 Uhr
bekamen wir das Team vorgestellt mit Ernest und David als unseren Guides an der
Spitze. Das Gepäck wurde verstaut, dann fuhren wir im Jeep und die anderen im
Kleinbus knapp zwei Stunden auf guten Straßen zum Londrossi-Gate auf der
Westseite des Kilimanjaro.
Hier trugen wir uns ins Startbuch ein, aßen unser
Lunchpaket und warteten darauf, dass die Wiege-Prozedur vonstatten ging. Vom
Gewicht abhängig ist die Zahl der Träger, die hier Porter heißen. Wir kamen
letztlich auf ein Team mit drei Guides, zwei Köchen, zwei Servierern und 10
Portern, die ihr Gepäck, den Großteil von unserem, unsere zwei Zelte, das
Esszelt sowie das große Koch- und Mannschaftszelt, das Essen sowie die
Kochausrüstung inklusive einer alleine schon 16 Kilo schweren Gasflasche bis
zum letzten Camp vor dem Gipfel tragen werden. Und dabei, wie wir schon kurz
nach dem Start feststellten, noch gut doppelt so schnell sind wie wir.
Vom
Londrossi-Gate fuhren wir noch ein Stück zum Startpunkt der Lemosho-Route,
wobei hier die Wege schon so abenteuerlich waren, wie es unsere Tour zu werden
verspricht. Jetzt also geht es los – der Aufstieg beginnt durch einen
faszinierend dichten Regenwald, in dem sich Colobusaffen von Ast zu Ast
hangeln. Von Büffeln und Elefanten sahen wir zum Glück nur die Spuren, denen
auf den engen Wegen zu begegnen ist eine Erfahrung, die wir nicht machen
wollen.
Extrem langsam geht es Schritt um Schritt vorwärts – so langsam wären
wir nie gelaufen. Aber wir wissen, dass es für die Akklimatisierung wichtig ist
– und außerdem lässt einen dieser Gehstil genug Zeit für Fotos, Gespräche und
Blicke in die wunderschöne Landschaft. Nach etwa drei Stunden hatten wir die 7
Kilometer zurückgelegt und das Mti Mkubwa Camp (Big Tree Camp – Lager am Großen
Baum) erreicht. Die Zelte standen schon, warmes Wasser für eine kurze Wäsche
wurde in Schüsseln gereicht und zur Stärkung gab es heißes Wasser für wärmende
Getränke, Kekse und salziges Popcorn.
Einem kleinen Spaziergang mit
Affenbegleitung ließen wir das Abendbrot folgen, mit Vorsuppe, Obstteller und
Fisch weitaus reichlicher als gedacht und sehr lecker. Einzig die Toiletten – Holzverschläge
mit kleinem Loch ohne Hinsetz- oder Festhaltemöglichkeit – sind
gewöhnungsbedürftig.
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