|
Nagelneue Straßen auf weiten Strecken in Tansania |
Acht Stunden und 40 Minuten haben wir gebraucht, um die 624 Kilometer von Moshi nach Nzega zurückzulegen. Das heißt, wir sind sogar noch etwas weiter gefahren, nach Tazengwa, in ein Guesthouse, das ich auf den Internet-Seiten eines schwedischen Touranbieters gefunden hatte. Wir haben es dank einer Polizistin und zweier Dorfbewohner dann auch im realen Leben gefunden und bewohnen nun ein Zweizimmer-Appartement mit einem Wohnzimmer, das größer als unseres in Arnstadt ist, einer Küche und einem Bad, die ebenfalls größer als unsere sind und einem Schlafzimmer, das etwa so groß wie unsere Bleibe in Moshi ist. Vor der Tür eine kleine überdachte Terrasse, dann fünf Meter bis zum
Swimmingpool. Auto steht bewacht und überdacht, Frühstück ist auch
dabei. Ach so, es gibt sogar eine finnische Sauna. Der Hammer, nicht
wahr? So viel Luxus hat seinen Preis: Wir zahlen für alles 18 Euro. Ja,
in echt.
Dafür haben wir heute schon für etwa 120 Euro getankt, schnell fahren schluckt halt. Der erste Abschnitt bis Arusha ging zwar heute echt schnell, aber man verplempert halt doch ganz schön Zeit. Nach drei Stunden hatten wir noch nicht mal ganz ein Drittel der Strecke weg.
Hinter dem Tarangire Nationalpark hörte der Verkehr aber nahezu auf und wir befuhren nagelneue Asphaltstraßen, die zum Teil gerade erst markiert wurden. Einen kleinen Umweg in Richtung Singida nahmen wir in Kauf, konnten wir so doch Pisten komplett vermeiden. Nur bei einer Passage war die Straße extrem kaputt, da waren wir fast in einem Loch verschwunden, das über die ganze Straße ging. Einen 30-Zentimeter-Absatz ging es runter, zum Glück ohne Schaden fürs Auto.
|
Solche Gesteinsformationen begegneten uns rund um Singida |
Und wir können auch nicht sagen, das wir nicht gewarnt wurden. Fünf Mal haben wir unterwegs gehalten. Einmal in Singida zum Tank- und Toilettenstopp. Viermal wegen freundlicher Polizisten. Ja, die gibt es. Offensichtlich mehr, als wir bisher glaubten. Einer wollte Feuerlöscher, Warndreiecke und Papiere sehen, aber ganz relaxt. Die nächsten beiden fanden mein Handy schön und freuten sich, dass wir die Gorillas anschauen wollen. Die dritten schauten mal kurz auf die Versicherungs- und Straßenlizenz-Sticker und waren happy, dass wir ihre Heimat durchfahren. Und der vierte schließlich warnte uns tatsächlich vor der kaputten Straße. Und es interessierte ihn auch gar nicht, dass wir vorher im Ort im Überholverbot an einem Lkw vorbeiwollten und das nur nicht taten, weil ich die Polizeikontrolle erspähte. Und kein einziger wollte Geld. Großartig.
Jetzt werden wir uns gleich zum Dinner aufmachen und dann den Abend hier mir dem ungewohnten Platzangebot genießen. Morgen geht es hoffentlich so gut weiter.
P.S.: Nachtrag - im Nzega Motel gab es lecker Grillhühnchen, Pommes und Kilimanjaro- bzw. Safaribier.
|
Wohnzimmer unserer Unterkunft |
|
Der linke Gebäudeteil war unserer |
P.P.S.: Wer auch mal in Nzega übernachten muss: Das Tazengwa Guesthouse (und Tazengwa Bible College) findet man an der Straße Richtung Tabora. Vom Kreisel etwa vier Kilometer über holprige Piste entfernt, sieht man rechts eine Steintafel der Tazengwa-Schule. Den Weg bis zum Ende fahren (ca. 500m) - dann steht man am Tor des Gasthauses. Tel. +255 754 997210 oder +255 754 574 786, E-Mail: tpbcfptc@hotmail.com - anrufen lohnt sich, anders kann nämlich kein Dinner vorbereitet werden. Frühstück war einfach mit Toast, Margarine, Bananen, Kaffee und Tee, aber genug von allem. Kosten 30.000 TSH für die Übernachtung, 2500 pro Kopf fürs Frühstück.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen