Im Meer hält man es aus - und sich am einzigen Schwimmer fest |
Dummerweise schafft es die aber so gut wie gar nicht in die Räume unserer Strandvilla. Das „Chateau de la Mer“, das wir von einem Schweizer gemietet haben, ist nun schon zum zweiten Mal unsere Herberge hier in Togo. Es liegt etwa 15 Kilometer von Lomé entfernt direkt am Strand von Baguida. Oder sollte man besser sagen, direkt am Atlantischen Ozean? Seit wir 2010 zuletzt hier waren hat sich der Strand nämlich schon halbiert. Will heißen, in etwa drei Jahren könnte zumindest der kleine vorgelagerte Garten der Villa schon im Meer liegen.
Nicht unmöglich, wenn man sieht, wie die Atlantikwellen hier den Sand aufwirbeln, mit sich reißen, Land gewinnen. Der Strand fällt relativ steil ab, so dass es genügend Angriffspunkte gibt. Der einzige Grund, warum gerade dieser Abschnitt so beliebt ist, liegt etwa 100 Meter weiter draußen. Das, was wir für eine natürliche Felsformation hielten, ist ein menschliches Bauwerk. Es trägt dazu bei, dass die gefährlichen Unterströmungen, die die Küste Togos prägen, hier nicht so zur Geltung kommen. Zwar gibt es derzeit, vor allem bei Ebbe, eine starke West-Ost-Strömung. Im dann flachen Wasser ist die aber zu beherrschen, selbst wenn drei bis vier schwimmunkundige Kinder einem an Armen und Beinen hängen. Aber zurück zu dem Bauwerk, dass es ermöglicht, dass man hier baden gehen kann. Es handelt sich nicht etwa um Küstenschutz, sondern um ein deutliches Beispiel dafür, dass es einen solchen nicht gibt. Es handelt sich nämlich um die ehemalige Küstenstraße, die mehr und mehr vom Meer verschlungen wird. Nun dient sie als Wellenbrecher, aber den Raubbau am Strand kann sie auch nicht verhindern. Es soll übrigens, so sagen die Einheimischen hier, schon die zweite Küstenstraße sein, die jetzt eine Wasserstraße ist. Nun, zumindest hat sich in ihrem Schutz küstenseitig eine nette kleine Unterwasserfauna und -flora angesiedelt, mit bunten Fischen und ein paar Pflanzen, die dem der Dünung trotzenden Schnorchler ein paar nette Einblicke erlaubt.
Geübte Schwimmer, und zu solchen zähle ich mich, können sehr wohl auch in Nicht-Ebbe-Zeiten ein erfrischendes Bad nehmen. Dann sorgen sie allerdings schon für Aufsehen, denn so den Wellen zu trotzen – und zu überleben – sorgt bei den oft schwimmunkundigen Einheimischen für eine gehörige Portion Respekt. Die Vorteile dieses Strandabschnitts haben sich in den vergangenen Jahren offensichtlich mehr und mehr herumgesprochen. An einem Wochenende kann man hier schon mehr Weiße sehen als uns bei unserem ersten Aufenthalt in Togo insgesamt vor die Augen gekommen waren. Touristisch wird das dem Land allerdings dennoch keinen Aufschwung bringen, dazu fehlen einfach ein paar weitere Anziehungspunkte.
Außer ein paar Besorgungen in der Stadt haben wir uns bisher recht wenig bewegt. Wir hoffen auf die für April erwartete Regenzeit, die eine Abkühlung mit sich bringen soll. Auf jeden Fall planen wir, ein verlängertes Wochenende in Benin und ein paar Tage in Ghana zu verbringen. Am Wochenende haben wir immer Besuch von Elee und Familie, auch sein Bruder Roger schaut mit Frau und Kindern immer mal wieder rein. Langweilig wird uns also nicht werden.
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