Sonntag, 31. März 2013

Ostern mal anders

Ostereiersuche war für alle hier eine ganz neue Erfahrung
Ostern ist hier in Togo tatsächlich noch ein christliches Fest. Man geht in die Kirche oder man lässt es, aber weiß, dass man es eigentlich tun könnte. Man kann an den Straßen religiöse Bilder kaufen. Aber das war es dann auch schon. Für unsere Freunde war es deshalb eine besondere Überraschung, als wir sie am heutigen Ostersonntag auf der Terrasse zusammenriefen, um ihnen von Elee als Übersetzer die Tradition des Ostereierversteckens nahezubringen. Wir hatten Schokoladenostereier und zwei Bälle gekauft, dazu noch einige Schlüsselbänder, Handy- und Gürteltaschen sowie ein paar andere kleine Geschenke aus Deutschland mitgebracht (ja, die haben wir erst mit nach Tansania genommen). Und die hatten wir im Garten versteckt. Nicht zu schwer, denn wir haben es ja schließlich mit Ostereiersuchneulingen zu tun.
Was dann ablief, war ganz großes Theater. Alle Hinweise auf ruhiges, geordnetes Suchen fruchteten nicht, wie ein Hühnerhaufen rannten alle durcheinander, von den Kindern bis zum Kindermädchen Angela und Mama Delphine. Lediglich Elee und sein Bruder Roger blieben cool und schauten sich das Treiben mit uns gemeinsam an. Was für ein Geschrei, wenn jemand etwas gefunden hatte und es zum großen Tisch auf der Terrasse brachte. Was für ein Gequengel der Kleinen, die bei den herumwuselnden Großen etwas überfordert waren, bis wir sie an die Hand nahmen und ihnen auch zu ihren Erfolgserlebnissen verhalfen. Was für ein Spaß, als ich merkte, dass die in den Bäumen aufgehängten Schlüsselbänder für mich ganz leicht erreichbar waren. Aber nicht wirklich für die nun verzweifelt hüpfenden Kinder. Aber da waren ja noch die Frauen, die sich mächtig ins Zeug legten.

Als schließlich alles gefunden war – wir hoffen es zumindest – ging es ans Aufteilen und vor allem ans Schokolade futtern. Das war etwas, was Melanie Heike aus tiefster Seele am Tag zuvor gefragt hatte. „Chocolat???“ Elee hatte ihr nämlich erzählt, dass wir ganz bestimmt Schokolade mitbringen würden, wie beim vorigen Besuch. Was wir allerdings, da aus Tansania kommend, diesmal nicht hatten. Ich glaube aber, Melanie hat uns trotzdem lieb.

Übrigens heißen wir hier Mutti und Vati, zur besseren Unterscheidung von Mama und Papa. Ist schon lustig, ständig so gerufen zu werden, wo die eigenen Kinderlein nun schon 25 und 20 sind.

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