Das war der schönste Blitz, den ich nach vielen Versuchen aufs Bild bannen konnte. Die Punkte rechts unten sind Schiffe. |
Immer, wenn Elee und Familie abgereist sind, regnet es. Das war in der Nacht nach Ostermontag so, in der Nacht nach dem darauffolgenden Sonntag, und auch in dieser Nacht. Nur dass es diesmal gar nicht so aussah. Zwar waren in der Ferne am Abend ein paar dunkle Wolken zu sehen, aber nur ganz leicht ein bisschen Wetterleuchten. Und der Wind kam aus der entgegengesetzten Richtung. Irgendwann wachten wir dann aber von heftigem Wind auf und schlossen schnell die Fenster. Wir holten die Plastestühle von der Terrasse, die beim letzten Gewitter hin und her gewandert waren, und spürten schon die ersten Tropfen, begleitet von dem sich immer wieder erhellenden Himmel.
Meist sieht man hier die Blitze nicht direkt, fast alles spielt sich in den Wolken ab. Dafür wird dann aber immer wieder das Meer beleuchtet, der Himmel ist fast taghell. Es ist eine unglaubliche Blitzfrequenz, nur den Donner hört man hier wegen der Brandung nur, wenn ein Blitz sehr nah war. Nun, wir wussten ja schon, dass ein bisschen Wasser durch die undichten Fenster hereinkommt, legten Lappen aus und legten uns wieder hin.
An Schlafen war eh nicht zu denken, und als ein tropfendes Geräusch immer lauter wurde, dachte ich, da schaue ich doch noch einmal nach. Zwei Schritt und ich sagte zu Heike: „Ich glaube, hier regnet es rein“, denn ich war in eine Pfütze getreten. Zwei weitere Schritte und ich sagte: „Ich glaube, hier schwimmt alles“. Und in der Tat, bis ab dem Fußende des Bettes, hinaus in den Flur und auch im Nachbarzimmer stand alles einen halben Zentimeter unter Wasser. Ich sicherte erst einmal das Netzteil meines Laptops, das noch vom abendlichen DVD-schauen auf dem Boden lag und zum Glück noch nichts abbekommen hatte. Dann sahen wir, dass das Wasser tatsächlich unter der Tür hindurch gedrückt wurde und von den Fenstern die Wände herunterlief.
Glücklicherweise zog das Gewitter gerade ab, der Regen ließ nach und hörte kurz darauf ganz auf. Die Chance für mich, mit der Kamera noch ein bisschen auf Blitzjagd zu gehen, während Heike sicherheitshalber schon einmal den Boden weitgehend trocknete, weil man ja nicht wissen konnte, wieviel Wasser noch nachkommt. Aber es blieb trocken, und irgendwann schliefen wir dann auch wieder ein.
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