Majas
Fieber ist zurückgegangen, die Bauchschmerzen leider geblieben und noch durch
Übelkeit bis hin zum Erbrechen ergänzt worden. Immerhin aß sie zum Frühstück
eine zerquetschte Banane, leider war der keine allzu lange Verdauung bestimmt.
Während sie sich zuhause ausruhte, liefen wir zu Elees Schule, in der auch
Delphine arbeitet. Ein für hiesige Verhältnisse absolut riesiges Gelände
beherbergt den Ziegelbau, der aufgrund der Ferien fast menschenleer war. Hier
trafen wir die erste Katze in Togo – für Geraldo und Elodie augenscheinlich ein
echter Angstmacher – sowie den schon bekanten Direktor, schauten uns die Pilzzucht
an, mit der man sich hier etwas hinzuverdient, um arme Schüler unterstützen zu
können, und stießen einmal mehr auf regelrechte Begeisterung, wenn die Menschen
erfuhren, wer wir sind, woher wir kommen und was uns nach Togo geführt hat.
Es ist tatsächlich so, dass man uns hier beklatscht, sich bei uns bedankt, dafür, dass wir dieses Land und eine seiner Familien besuchen, ohne irgendwelche Geschäfte machen zu wollen. Das ist überaus berührend und zugleich eine Aufforderung an uns Deutsche und sicherlich viele andere Nationen, das Verhältnis zu Ausländern zu überdenken. Das viele Lächeln, die freundlichen Begrüßungen, mit denen man uns hier auf den Straßen bedenkt, sind überaus wohltuend. Nach der Schule ging es weiter in die Stadt, Postkarten und Schnitzereien kaufen. Erstere waren gar nicht so einfach zu finden, letztere ließen wir uns durch einen von Elees Bekannten heranschaffen, da sie für Weiße sonst deutlich mehr kosten würden. Mit einer Frauenfigur (zu lang für den Koffer) und einem Elefanten erfüllten wir unsere Wünsche, von Elee bekamen wir noch zwei Bilder und drei Affenfiguren dazu, der Gute ist einfach unverbesserlich. Schnell ging es wieder zurück zu Maja, deren Heilung allerdings leider noch keine Fortschritte gemacht hatte. Am Nachmittag machte ich mich mit Elee noch einmal auf, allerdings diesmal zweirädrig. Wir fuhren zum Schneider, wo ich zwei Hemden, ein Shirt und eine kurze Hose in Empfang nehmen konnte. Abends war dann auch für Heike und Maja Anprobe angesagt – sie machen echt was her in ihren Rock-Korsagen-Kombinationen. Passend zur Kleidung gab dann Unterricht durch uns – für Delphine von Heike an der Nähmaschine und für Elee durch mich am Notebook. Roger kam zu Besuch mit Cousine und Ornella, es war sehr lustig.
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